Rapid ist fabulös in die Meisterschaft gestartet, Rapid hat eine 1a-Bilanz der neuen Heimstätte am alten Ort vorzuweisen, Rapid könnte diese Saison tatsächlich wieder einen Titel holen. Selbst der Kapitän SHFG sagt in einem Interview, dass dies der stärkste Kader ist, seit er in Hütteldorf ist. Und das sind doch schon ein paar Jahre.
Aber
Aber das alles wird medial und in den Fanforen von einem Thema überschattet. Maximilian Entrup, Mitglied des Kaders und Neo-Rapid(spie)ler soll in jungen Jahren (wobei in jungen Jahren weit hergeholt ist, den jung ist der Bursche ja jetzt noch) bei einem fak-Fanklub gewesen sein. Auch“soll gewesen sein“ ist falsch formuliert. Ja, er war zumindest eine Zeit lang dabei. Wie lang genau, wie aktiv genau, das weiß keiner. Aber es ist kein sehr sympathischer Fanklub, es ist keine harmlose Partie, wo der junge Entrup damals (zumindest) angestreift ist. Das steht fest.
Und
Und natürlich ist dieses Faktum den Ultras und anderen Vertretern der s.g. „aktiven Fanszene“ ein Dorn im Auge. Einer der von „grünen Parasiten“ gesungen haben soll; einer, der alle Mütter der Grünen im horizontalen Gewerbe angesiedelt haben soll. So einer kann doch nicht das geheiligte Dress überziehen.
Ja
Ja, mag sein, dass man sich damit schwer tut. Aber wer weiß es so genau? Hat er das getan, also von Parasiten und horizontal erwerbstätigen Müttern gesungen? Und wer hat als junger Mann (es geht um’s Alter 14-17!!) keinen Blödsinn getan?
Nein
Nein, es gibt keine Entschuldigung, wenn, wie vor kurzem passiert, Böller Richtung Spieler fliegen. Und nein, es ist nicht so, dass die aktive Fanszene den Kader bestimmt. Denn bei aller Wertschätzung; Rapid gehört nicht den Aktiven im Block West (und der Block West nicht jenen, die noch in die Windeln gemacht haben, als ich dort erstmals zugegen war! ;-))
Und
Und darum geht es in der leidigen Sache. Ein Spieler des Kaders war in seiner frühen Jugend bei einem fanatischen fak-Fanklub, spielt jetzt aber bei Rapid. Manche zweifeln, dass er dort hingehört. Der Verein laviert sich durch und trifft kein eindeutiges Statement. Transparente gegen Entrup werden augenzwinkernd hingenommen, den Böller verurteilt man aber (GsD) scharf. Die Wahrheit ist: Max Entrup sollte ein eindeutiges Statement abgeben. Die Wahrheit ist zudem: Der Verein soll und muss klar stellen, ob er von Entrups Vergangenheit gewusst hat.
Die Wahrheit ist aber auch und vor allem: a) Fußballspieler sein ist ein Job – man verdient damit im Profibereich Geld und muss (so böse das für mich und andere klingt) nicht immer schon im Herzen beim jeweiligen Verein alias Brötchengeber (gewesen) sein. Und b) Niemand hat das Recht, darüber Gericht zu halten, wer Rapidler sein darf und wer nicht. Max Entrup ist jetzt da. Und wenn er viele Tore gegen die Violetten schießt, soll es mir Recht sein.