Zumindest diesmal geht’s nicht um Pyrotechnik und deshalb ist das neueste Urteil der Bundesliga mehr als fragwürdig. Zur Pyrotechnik nur so viel: Ja, sie sorgt für Stimmung und es ist de facto im Zusammenhang mit der selben noch nichts passiert. Man fragt sich zwar zu Recht, warum die brennenden Fackeln bei Ski-Events allen egal sind, sie im Fußball aber skandalisiert werden. Aber Pyro ist nun einmal verboten und folglich muss man mit Strafen rechnen.
„Alternativer“ Fanblock
Aber jetzt: Der Senat 1 der Fußball-Bundesliga hat Rapid zu einer Geldstrafe verurteilt, weil im Heimspiel gegen Altach – als die „echte“ Fantribüne aufgrund eines Urteils gesperrt war – ein „alternativer“ Fanblock gebildet wurde. Tatsächlich haben die bösen, bösen Rapid-Fans laut Urteil „zahllose Fahnen und Transparente“ mit in den Sektor genommen. Und deshalb muss Rapid zahlen.
Stadien, oder das, was man dafür hält
Geht’s noch? Wir haben Bundesliga-Vereine, die nicht einmal über bespielbare Stadien verfügen, obwohl sie zu den notwendigen Adaptionen längst verpflichtet gewesen wären. Wir haben Bundesliga-Partien, wo sich kaum 1.000 Menschen ins Stadion (oder welches Gebäude man auch immer dafür hält) verirren. Aber die Liga drangsaliert den einzigen Verein, der im Schnitt mehr als 10.000 Zuschauer ins Stadion bringt. Siehe http://www.bundesliga.at/index.php?id=146
Was ist das Ziel?
Man fragt sich, was das Ziel ist. Eine Liga, wo pro Runde insgesamt 10.000 Menschen die Stadien besuchen, dafür adrett und sauber, „familienfreundlich“, wie das vollkommen falsche Etikett dafür lautet? Ohne Fahnen, ohne Transparente, ohne Fangesänge, ohne „aktive Fans“, also: Ohne Stimmung. Dann werden die anderen wohl auch bald fernbleiben. Ist das im Sinne der Bundesliga?